Unterrichtskonstituierende Faktoren („Unterrichtskonstituenten“)
bezeichnen wesentliche Elemente und Aspekte, die Unterricht bedingen und
beeinflussen. Sie können vier Perspektiven zugeordnet werden. Die
Planungsperspektive betrachtet den methodisch-didaktischen Aufbau der
Unterrichtsstunde und fragt nach dem „Wohin?“, dem „Wann, wo, wie lange?“, dem
„Was?“, dem „Wie?“ und dem „Womit?“. Die Prozessperspektive betrachtet den
konkreten Unterrichtsverlauf und fragt nach der „individuellen Entwicklung der
Schülerinnen und Schüler“, nach der „Kommunikation und Interaktion“, nach den
„Erwartungen und Entscheidungen“, nach den „Deutungen und Wertungen“ und nach
den „Emotionen und Beziehungen“. Die Lehr- und Lernperspektiven betrachten die
Akteure im Unterrichtsprozess, in der Regel also die Schülerinnen und Schüler
und die Lehrkraft. Diese beiden Perspektiven fragen nach dem individuellen
„Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler“ und dem „persönlichen Lehrerfolg der
Lehrkraft“, nach der „Lern- und Lehrperson“, nach der „Lern- und
Lehrmotivation“, nach der „Lern- und Lehrkompetenz“ sowie nach den „Lehr- und
Lernbedingungen“.
Nix, Frank; Wollmann, Jens (2015): Hattie und die Folgen: Empirische Befunde und didaktische Konsequenzen
zum erfolgreichen Unterrichten. Cornelsen Verlag: Berlin.