Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts KIMADU veröffentlicht

Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts KIMADU veröffentlicht

von Christian Conradi -
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Pressemitteilung des MSB vom 05.12.2025

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: 

In nordrhein-westfälischen Klassenräumen tauchen neuerdings „Agenten“ auf. Konkret heißen sie „Didaktische KI-Agenten“ – und sie helfen Schülerinnen und Schülern als moderne Lernpartner. Sie fördern das Verstehen mathematischer Aufgaben, geben sprachliche Tipps, verraten Argumentationsstrategien für Diskussionen oder zeigen, wie sich Gedichte interpretieren lassen. Da gibt es beispielsweise den „Schokoproblem-Helfer“, den „Fürst Stochastikus“, einen Grammatikcoach und einen Bewerbungscoach. All diese „KI-Agenten“ sind – von den Schülerinnen und Schülern entscheidend mitentwickelt – im Forschungsprojekt KIMADU (Künstliche Intelligenz im Mathematik- und Deutschunterricht) entstanden, das Lehrerinnen und Lehrer bei der Arbeit mit Künstlicher Intelligenz im Mathematik- und Deutschunterricht unterstützt. Die bisherigen Vorzeigebeispiele des Projekts, die ab jetzt allen Schulen in Nordrhein-Westfalen zugänglich gemacht und auch bundesweit verbreitet werden, stellte Schulministerin Dorothee Feller am Freitag, 5. Dezember 2025, mit Mathematik-Didaktiker Professor Dr. Ingo Witzke von der Universität Siegen, die KIMADU wissenschaftlich evaluiert, vor.

Kurz vor dem Jahreswechsel startet das Schulministerium eine KI-Offensive, um die nordrhein-westfälischen Schulen, von denen sich viele bereits intensiv mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen, noch stärker auf dem Weg in die digitale Zukunft zu begleiten. So sind neben der Veröffentlichung von Best-Practice-Beispielen des KIMADU-Forschungsprojekts seit dieser Woche die Berufskollegs des Bundeslandes mit dem KI-Chatbot „Telli“ ausgestattet, der Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, in einfacher Weise auf zahlreiche aktuelle Large Language Models (LLM) wie zum Beispiel GPT-5 zuzugreifen, also auf KI-Sprachmodelle zur Texterstellung. Telli wird nach und nach in die Fläche auf die weiteren Schulen in Nordrhein-Westfalen ausgerollt.

Zudem berichtete die Ministerin, dass die Fortbildungen im Rahmen der KI-Skilling-Initiative, mit der das Schulministerium Lehrkräfte bei der KI-Anwendung unterstützt, erfolgreich angelaufen sind. „Künstliche Intelligenz ist längst ein fester Begleiter unserer Schulen. Sie erweitert die Möglichkeiten für Lehrkräfte, die Unterrichtsinhalte auf ganz andere Weise zu vermitteln, und macht es den Schülerinnen und Schülern viel leichter, diese Inhalte zu verstehen und nach ihren persönlichen Interessen und Fähigkeiten zu lernen. Das Land fördert diese Möglichkeiten mit großem Einsatz und legt nun mit diesem Paket von Maßnahmen nach“, betonte Ministerin Feller.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für die „KI-Agenten“

Bei der Entwicklung von „KI-Agenten“ im Rahmen von KIMADU steht die Universität Siegen eng an der Seite der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer. Unter der Leitung der Wissenschaftler Professor Dr. Ingo Witzke und Professor Dr. Torsten Steinhoff (Germanistik-Didaktiker) erhalten die Lehrkräfte Schulungen für einen didaktisch klugen und durchdachten Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Bei Schulbesuchen stellt die Universität sowohl den digitalen Entwicklungsstand als auch die Bedarfe der Schulen fest. Darüber hinaus gibt es unter anderem Unterstützungsformate wie zum Beispiel zehn eintägige Fachtage in Präsenz. Darin bietet die Universität wissenschaftliche Vorträge und praxisnahe Workshops zu ausgewählten fachlichen Themenstellungen an. 

Für die Unterstützung im Unterricht kann die KI unterschiedliche Rollen wahrnehmen: 

  • Ghostwriter: Schülerinnen und Schüler übernehmen oder überarbeiten die Antworten der KI.
  • Lern-Tutor: Die KI gibt Feedback zu den Lösungen der Schülerinnen und Schüler und berät beim Lernprozess.
  • Lern-Partner: Die KI arbeitet als gleichwertiger Partner an der Erstellung eines Produkts oder der Lösung einer Aufgabe mit. Diese Rolle ermöglicht kreative Aktivitäten und erfordert ein hohes Maß an Steuerung des eigenen Lernprozesses. Als Lern-Partner kann die Künstliche Intelligenz beispielsweise dabei helfen, Kurven zu diskutieren oder literarische Figuren zu simulieren. Sie kann auch Meinungen in Diskussionen vertreten und damit den Kindern und Jugendlichen bei der Formulierung überzeugender Argumente helfen.  

Die ersten erprobten und bewährten Beispiele sind seit heute für alle Schulen zugänglich. Lehrkräfte können die Agenten nutzen und selbst weiterentwickeln. „Wir laden alle Schulen in Nordrhein-Westfalen ein, von den bisherigen Erfahrungen im KIMADU-Projekt zu profitieren“, sagt Ministerin Feller, „deshalb bildet die Veröffentlichung im Internet auch keinen finalen Arbeitsstand ab. Lehrkräfte können die KI-Agenten jederzeit an die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler anpassen. Das Ganze ist ein laufender Prozess – weitere KIMADU-Beispiele werden nach und nach publiziert. Für das Schulministerium ist klar: Wir sind an vielen Stellen aktiv, gehen mit Maßnahmen aber immer erst dann an die Öffentlichkeit, wenn deren Wirksamkeit für den Unterricht und die Schulen sicher ist.“ 

„Mit den ersten KIMADU-Materialien liegt nun sichtbar vor, was in enger Entwicklungsarbeit mit Lehrkräften aus Deutsch und Mathematik entstanden ist: praxisnahe Impulse für einen reflektierten und lernwirksamen Unterricht mit KI“, ergänzt Professor Dr. Witzke. 

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt KIMADU finden Sie hier

Quelle:

https://www.lernen-digital.nrw/forschungsvorhaben-kimadu-ki-im-mathematik-und-deutschunterricht

https://www.schulministerium.nrw/presse/pressemitteilungen/von-fuerst-stochastikus-bis-zu-telli-05-12-2025

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